Die Freien Wähler distanzieren sich von den Aktionen von Fritz Schlotter während der Bürgermeisterwahl

Am 7. Mai wurde Heinz-Rudolf Hagenacker als Bürgermeister der Gemeinde Teningen wiedergewählt. Mit knapp 60 Prozent der Stimmen setzte er sich gegen den Herausforderer Dr. Marcel Baumann durch. Für Aufruhr hatte vor allem der Wahlkampf gesorgt. Zum einen, weil ein von den Freien Wählern unterschriebenes Flugblatt kursierte, das den Amtsinhaber heftig kritisierte. Zum anderen, weil sich FWV-Urgestein Fritz Schlotter bei einer Podiumsdiskussion meldete und den Bürgermeister mit persönlichen Anschuldigungen konfrontierte. Sechseinhalb Wochen nach den Ereignissen melden sich nun die Freien Wähler zu Wort – und zwar ohne Fritz Schlotter. Am Montag gaben sie eine Pressemitteilung heraus. Überschrift: „Freie Wähler wollen Irritationen ausräumen“. „Das Flugblatt erfolgte im Alleingang durch den Gemeinderat Fritz Schlotter und war weder durch die Fraktion noch durch den Vereinsvorstand autorisiert worden“, distanzieren sich die Freien Wähler. Stil, Form und Zitate habe Schlotter weder mit der Fraktion noch mit dem Verein abgesprochen.

Auch die Unterschrift mit dem Siegel „V.i.S.d.P“ („Verantwortlich im Sinne des Presserechts“) sei von der flugblattFraktionssprecherin Regina Keller nicht gebilligt worden. „Nicht unberechtigt hagelte es heftige Kritik – dabei ging es weniger um die Inhalte, die durchaus ihre Berechtigung hatten, sondern um den Stil und um die Umgangsform“, heißt es weiter in dem Schreiben. Verbunden wurde die Herausgabe der Mitteilung am Montagabend mit einem Pressegespräch auf dem Heidenhof. Erstaunlich offen ließen die Fraktionsmitglieder Regina Keller, Dr. Dirk Kölblin, Ralf Schmidt und Bernhard Engler sowie Harald Koneberg (1. Vorsitzende der Freien Wähler e.V.) die Ereignisse noch einmal Revue passieren. Warum die Freien Wähler erst jetzt reagieren? „Wir haben im Hinblick auf die Kandidatur von Marcel Baumann auf eine Korrektur verzichtet, um ihm keinen Schaden zuzufügen. Denn er hatte während des Wahlkampfes explizit darauf verwiesen, nicht der Kandidat der Freien Wähler zu sein“, sagte Regina Keller. „Die Freie Wähler-Fraktion wünscht sich eine Rückkehr zu einer ehrlichen und konstruktiven Sachpolitik des Gemeinderatsgremiums und auch der Verwaltungsspitze, weg von persönlichen und unsachlichen Angriffen“, sagte das Quintett einvernehmlich. „Die Vorgänge, auch einige Auftritte einzelner Fraktionskollegen in der Öffentlichkeit, hatten im Nachklang heftige Kritik ausgelöst“, befasst sich das Schreiben auch mit dem Auftritt bei der Podiumsdiskussion. Die große Mehrheit der Freien Wähler kritisiere die Vorgehensweise deshalb, weil sie nicht die Grundstimmung der Fraktion widerspiegelt. In diesem Zusammenhang sei man davon ausgegangen, dass die federführenden Unterstützer des Kandidaten Dr. Marcel Baumann (Anm. d. Red.: Fritz Schlotter und Karl Theo Trautmann) aufgrund des Wahlausgangs „ihre Konsequenzen ziehen“. Dies sei „bis heute nicht der Fall“.

Emmendinger Tor, Daniel Gorzalka, 21.06.2017

 

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